Routen (Ferien) Taormina

Hoch über dem Ionischen Meer thront die Stadt auf einem Felssporn. Die Griechen bauten dort ein Theater - mit dem Ätna als Bühnenkulisse. Die Wurzeln der Stadt gehen zurück ins 4. Jahrhundert vor Christus. Die Griechen vertrieben die Sikuler, die die schöne Bucht schon vorher für sich entdeckt hatten, ins Landesinnere. Danach konnten sie die Stadt nach ihren Bedürfnissen ausbauen. Auch das großartige Theater, dessen Bauarbeiten im 3. Jahrhundert vor Christus begannen. 500 Jahre später bauten es die Römer vollständig um.

Hoch auf den obersten Rang der Tribüne: welch ein Rundblick! 40 Kilometer ist der Ätna entfernt. Das ewige Dampfwölkchen steigt zum Himmel. Schneeweiß und fedrig, der Westwind drängt es meerwärts. Die Bucht liegt glatt unter der Sonne, weit draußen sind Fischerboote unterwegs, um Netze auszulegen. Unterhalb des Theaters steigen die Villen der Stadt in Terrassen abwärts zum Felsenstrand. Der Standort beweist, dass die Griechen durchaus auf Kulisse Wert legten. Diese sucht ihresgleichen auf der Welt!




Als die Römer 215 vor Christus Taormina kampflos übernahmen, bauten sie das Theater für ihre eigenen Bedürfnisse um. Zunächst einmal wurde der Bühnenhintergrund zugemauert. Wichtiger als die Nähe zu den Göttern waren ihnen funktionelle Kulissen und Garderoben für Schauspieler und Artisten. Man zog auch einen Orchestergraben für Spezialeffekte ein. Anschließend setzte man auf die vorhandenen Sitzreihen noch ein Stockwerk drauf. Die dazu nötigen äußeren Stützbogen nutzte man für luftige Foyers, in denen in den Pausen Imbisse, Getränke und Andenken verkauft werden konnten. Wo hohe Gewölbe aus Ziegeln in die hellen Kalksteinstrukturen hineinragen, wo zarte Säulen nachträglich wieder aufgesetzt wurden, da endet Griechenland und beginnt Rom.