Die Kochkunst Sizilien (food Sizilien)

ist das Ergebnis einer tausendjährigen Geschichte, unzähliger Zivilisationen und Kulturen, die im Laufe der Jahrhunderte aufeinander gefolgt sind.

Die sizilianische Küche ist reichhaltig und gepflegt. Die Zutaten kommen von weither: jedes Gericht hat Komponenten, die nicht von der Insel stammen, seien sie griechischer, lateinischer, arabischer oder normannischer Herkunft, oder aus französisch-spanisch-bourbonischer Zeit.

Vor allem die Araber haben Spuren hinterlassen, die zum großen Teil heute noch die Eßgewohnheiten der Sizilianer beeinflussen. Sie brachten die Verwendung orientalischer Gewürze in die Ernährungsgepflogenheiten und erfanden Speisen aus „schnurförmigem Mehl“ (die Vorläufer der heutigen Vermicelli), sie führten das berühmte Cuscus mit sich, das heute noch in Trapani und auf Pantelleria beliebt ist, die charakteristischen „arancine“ (ein Abkömmling des arabischen Reispilaws mit viel Safran), außerdem Gerichte, die Reis zur Basis haben, unter Hinzufügung von Fisch und Gemüse aller Art. Eine typische, aus arabischen Ländern stammende Speise ist die „panelle“ eine Art Polenta aus frittiertem Mehl, und arabisch ist die Pastete aus Huhn, Brot, Mandeln, Pistazien und Kapern. Auch die ausgezeichneten Zusammenstellungen des sizilianischen Gebäcks gehen auf die arabische Zivilisation zurück (unwiderstehliche Versuchungen an jeder Straßenecke).
Auch die berühmte Cassata ist eine arabische Erfindung und das Eis in Kombinationen mit typisch orientalischem Geschmack, mit Wassermelone, Pistazien, Jasmin, Zimt, Kaffee, Mandeln.

Die Normannen, die die Araber verdrängten, führten keine grundlegenden Veränderungen der sizilianischen Küche ein. Es kommt das Wild hinzu und später bringen französische Einflüsse die „gateau“, die Kartoffeln und Reis zur Basis haben, auf den Tisch, so wie Gemüsegerichte und Fischsuppen.

Die Verwendung von Kichererbsen zusammen mit Teigwaren, mit Öl oder anderen Zutaten schmackhaft gemacht, erinnert an die Geschehnisse, die mit dem Aufstand der Sizilianischen Vesper zusammenhängen.

Mit der Einführung von Paprikaschoten, Tomaten, Auberginen und Kartoffeln durch die Spanier wird die schon schmackhafte Küche Siziliens noch schmackhafter gestaltet, gleichzeitig entstehen neue Speisekombinationen.

Außer den schon erwähnten typischen Speisen sizilianischer Kochkunst seien noch unter den Vorspeisen die gefüllten Tomaten, die Gemüsesuppe, die farcierten oder zerdrückten Oliven erwähnt. Zu den ersten Gängen gehören die Teigwaren mit Sardinen, Teigwaren nach Art der Norma, die „crispiddi“, die „sfincioni“ (verschiedene Teigwaren). Die Hauptgänge bestehen hauptsächlich aus Schwertfisch, Auberginen auf verschiedene Art und Weise zubereitet, Sardinen, Broccoli und „falsomagro“ (Braten), dann kommt eine unendliche Auswahl an Käsesorten. Bei den vielfältigen Süßspeisen erinnern wir an die „cannoli“ - die Früchte von Martorana und das Osterlamm - den Kuchen mit Pinienkernen und vielerlei „granite“ (Fruchteis).